D E R A D V E N T S K A L E N D E R

Kälte-Exposition

19. Dezember

Schwimmen im Winter? Das machen nur Verrückte, oder?

Eisbaden oder Eisschwimmen (heißt es übrigens erst ab 5°C Wassertemperatur) ist in Skandinavien und Großbritannien schon seit Ewigkeiten Tradition. Bekannte Vertreter wie der "Ice Man" Wim Hof versetzen uns immer wieder in Erstaunen. Aber auch im näheren Umfeld sind nun verschiedene Trends zum Thema Kälte zu beobachten:

Kryotherapie (der Ausflug in die Kältekammer), der Sprung in die Eistonne zur Regeneration (die sogenannte Kaltwasserimmersion) oder für die Hartgesottenen das Wechselduschen.

Positive Effekte haben laut wissenschaftlicher Untersuchungen all diese Techniken gemeinsam: Stärkung des Immunsystems, Stärkung der Psyche, Verbesserung des Wohlbefindens, Erhöhung der Durchblutung, Aktivierung.

Ein Grund sich in die Kälte zu wagen?

W I S S E N S C H A F T X W E L L N E S S

Baderegeln

1. Eisbaden oder Schwimmen in Begleitung

2. Langsam ins Wasser einsteigen, nicht springen (Gefahr eines Kälteschocks)

3. Ziel ist es immer, die Atmung zu kontrollieren, im Speziellen zu beruhigen (<-> Hyperventilation)

4. Bleibe maximal 5 Minuten, wenn du geübt bist. Als Einsteiger sind 1-2 Minuten ausreichend.

5. Wärm dich mit Tee, Kleidung oder Decken gut, aber nicht plötzlich mit schneller Bewegung auf [2].

Effekte

Deinen Körper regelmäßig der Kälte auszusetzen (ca. 10min pro Woche) bewirkt weniger Infektionen, senkt den Blutdruck und steigert die Zahl der Leukozyten. Das kalte Bad sorgt immer wieder für einen Zustand der Euphorie. Verantwortlich dafür sind die Glückshormone Dopamin und Serotonin und das Adrenalin. Auch das Fettgewebe verändert sich positiv: wir bekommen mehr braunes Fett, welches

die Körpertemperatur stabil hält [1].

Mehr als ein Warm-Up

Was nach der Kälteexposition geschieht nennt sich Thermogenese, ein Mechanismus, der sich am einfachsten so erklären lässt: kommt Kälte auf die Haut, wärmt sich der Körperkern auf. Umgekehrt sinkt die Körperkerntemperatur, wenn wir die Haut wärmen, z.B. beim Schlafen.

Durch den Kontakt mit der Kälte werden wir robuster, ja resilienter und disziplinierter, denn wir lernen, unsere autonomen Stress-Reaktionen zu regulieren.

Literatur

[1] Knechtle et al. (2020). Cold Water Swimming—Benefits and Risks: A Narrative Review

[2] Trend im Winter: Das erste Mal Eisbaden: Das sind die wichtigsten Tipps - [GEO]